Das Leben des Hajo Schulze
Am 27. Juli 2018 verstarb einer der größten regionalen Sportjournalisten unserer Zeit, der den Lausitzer Sport und insbesondere auch den Fußball über viele Jahre mit seinen unzähligen Berichten, Beiträgen und hochwertigen Aufzeichnungen begleitete. Der gebürtige Cottbuser Hajo Schulze leistete dabei Pionierarbeit, begann bereits nach dem Krieg mit dem Schreiben kleinerer Sportnachrichten, die er einem Zeitungskorrespondenten zulieferte. Gemeinsam mit anderen sportinteressierten Menschen wie Heinz-Florian Oertel baute er einen Schaukasten-Pressedienst auf, später studierte er Journalistik in Leipzig, arbeitete als Volontär und Redakteur und seit Ende der 50er-Jahre freischaffend.
Nach einer kurzen Festanstellung als Sportchef einer neuen, unabhängigen Zeitung im Jahre 1990, setzte er die freie Tätigkeit fort und wurde dabei von seinen Kindern Marion und Gunnar, die in seine journalistischen Fußstapfen traten, sowieso von seiner Frau Brunhilde unterstützt.
Zehntausende Beiträge hat Hajo Schulze an Zeitungen und Radiosender geliefert, begleitete so beispielsweise auch unseren Verein Energie Cottbus von der Gründung in den 60ern bis hin zum Aufstieg nach der Wende bis in die Bundesliga und war auch danach noch sehr lange über den aktuellen Sport schreibend tätig.
Auch wir hatten die Ehre, diesen sportverrückten und einzigartigen Mann persönlich kennenzulernen und haben sogar Einblicke in sein unfassbar riesiges Sportarchiv über die gesamte Geschichte des Lausitzer Sports des letzten Jahrhunderts erhalten. Hajo Schulze ist für uns stets ein Vorbild gewesen, dem eine akribische Arbeitsweise und die lückenlose Aufklärung von sportgeschichtlichen Ereignissen eine Herzensangelegenheit war. Ohne Hajos Aufzeichnungen wären viele Rätsel über die Geschichte des Cottbuser Fußballs ungelöst und viele Biographien über sporthistorische Persönlichkeiten nicht rekonstruierbar gewesen.
Das Team des FC Energie Museum, Juli 2018